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Dämmung, Fenster und Lüftung

Kurz und knapp

  • Eine Wärmedämmung spart Geld und Energie. Sie schützt außerdem vor Schimmel, Hitze und Lärm.
  • Dach, Fassade und Fenster sowie die Kellerdecke – über alle Außenteile kann Wärme entweichen.
  • Ein Lüftungskonzept ist für energetisch sanierte Altbauten wichtig.

Warum ist eine Wärmedämmung wichtig?

Die Wärmedämmung hat entscheidenden Einfluss auf den Energiebedarf eines Gebäudes. Denn durch ungedämmte Dächer, Wände, Fenster und die Kellerdecke entweicht in der kalten Jahreszeit viel Heizwärme. Im Sommer dringt Hitze von außen schneller ins ungedämmte Haus ein.

Je besser gedämmt wird, desto einfacher können erneuerbare Energien eingebunden werden und desto kleiner kann die Heizungsanlage sein.

Alle am Markt verfügbaren Dämmstoffe verbrauchen in ihrer Herstellung deutlich weniger Energie, als sie durch ihre dämmende Wirkung spätestens nach zwei Jahren am Gebäude eingespart – auch wenn sie industriell und beispielsweise auf Basis von Erdöl hergestellt wurden.

Welche Dämmung braucht das Dach?

Ein gut gedämmtes, luft- und winddichtes Dach spart im Winter Heizkosten und verhindert im Sommer Sauna-Effekte. Außerdem beugt es Bauschäden und Schimmelbildung vor. Je nachdem, ob das Dachgeschoss bzw. der Speicher geheizt wird, dämmt man entweder die oberste Geschossdecke oder das Dach selbst.

Seit dem 1. Januar 2016 müssen oberste Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen ausreichend gedämmt sein. Meist kommt dabei die Aufdeckendämmung zum Einsatz. Als versierter Heimwerker können Sie die in Eigenleistung erbringen. Ist der Speicher beheizt, muss das Dach gedämmt sein. Insgesamt sollten mindestens 20-24 Zentimeter Dämmmaterial aufgebracht werden. Dabei sollte zumindest eine Dämmlage durchgängig sein, wenn die andere Lage zwischen den Sparren (Dachbalken) erfolgt. Lassen Sie sich dazu beraten, auch weil es je nach Dämmstärke und Material eine zusätzliche Förderung gibt.

Ab 2023 gilt – zumindest in Baden-Württemberg – bei jeder größeren Dachsanierung die PV-Pflicht: Wer sein Dach saniert, muss anschließend eine Photovoltaik-Anlage montieren.

Mit einer Wärmebildkamera lassen sich einfach sogenannte Wärmebrücken und schlecht oder nicht gedämmte Bauteile ausfindig machen. Manche regionale Energieagentur verleiht Wärmebildkameras, allerdings gilt es bei den Aufnahmen einiges zu beachten, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Es bietet sich daher an, direkt eine Fachkraft zu beauftragen. Deren Expertise braucht man spätestens bei der Auswertung der bunten Aufnahmen ohnehin.

Muss man die Fassade dämmen?

Für die Wärmedämmung der Fassade stehen unterschiedliche Dämmstoffe zur Verfügung: natürliche, mineralische, Schaum- und Spezialdämmstoffe. Sie unterscheiden sich hinsichtlich Preis und Dämmqualität. Je nach Material sollte die Dämmung mindestens 14 bis 20 Zentimeter dick sein, damit das Haus gut eingepackt ist und die Maßnahme finanziell gefördert wird. Das verhindert neben Wärmeverlusten auch die Schimmelbildung. Je besser eine Wand gedämmt ist, desto weniger kühlt die Innenseite ab und desto weniger Feuchtigkeit entsteht dort. Außerdem verbessern Dämmmaßnahmen fast immer den Schallschutz und den sommerlichen Wärmeschutz.

Wie viel Wärme eine Außenwand verliert, kann man mit dem Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) berechnen: Je besser die Dämmfähigkeit, desto kleiner der U-Wert, und desto weniger Wärme geht verloren. Gut gedämmte Wände haben einen U-Wert von 0,1 bis 0,2 W / m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin) und geben fünf bis fünfzehn Mal weniger Wärme ab als ungedämmte Wände.

Was ist beim Fenstertausch zu beachten?

Fenstertausch und Fassadensanierung sollten Sie, wenn möglich parallel planen. Eine gute Fassadendämmung nützt wenig, wenn die Wärme weiterhin durch schlecht isolierte Fenster entweicht. Andererseits können Sie neue Fenster direkt in die zusätzliche Dämmschicht einbauen. Mit einer inzwischen marktüblichen Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung bleibt die Innenseite der Fensterscheibe selbst im Winter mit 16 Grad angenehm warm. Die Auswahl an modernen Fenstern ist groß: Holz-, Kunststoff- und Aluminiumfenster, mit und ohne Sprossen, zum Klappen, Kippen oder Schieben.

Der Feuerzeug- oder Kerzen-Test ermöglicht eine erste schnelle Einschätzung der Qualität der eingebauten Fenster: Jede Spiegelung der Flamme im Fenster steht für eine Glasoberfläche. Eine dreifache Wärmeschutzverglasung reflektiert also sechs Flammen. Eine leichte violette oder blaue Verfärbung einer Flamme zeigt die Lage der wärmedämmenden Beschichtungen der Scheiben an.

Braucht es eine Lüftungsanlage?

Wenn bei zugigen Altbauten die Fassade gedämmt und die Fenster ausgetauscht werden, fällt die dauerhafte „natürliche“ Lüftung durch undichte Fugen weg. In diesem Fall müssen die Wohnräume ausreichend gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden – manuell oder mit einer automatischen Lüftungsanlage. Diese sind besonders energiesparend, wenn sie durch Wärmerückgewinnung der Abluft die Wärme entziehen und damit die Frischluft direkt vorwärmen. Zudem verringern sie Lärmbelästigung und filtern Pollen und teilweise Schadstoffe wie Feinstaub.

Wer von Hand lüftet, darf in der kalten Jahreszeit die Fenster keinesfalls auf Kipp stellen. Das gilt für alle Räume also auch für Schlafzimmer und WC. Rund um das gekippte Fenster kühlt das Mauerwerk aus und das Risiko der Schimmelbildung steigt. Stattdessen sollten Sie regelmäßig für wenige Minuten stoßlüften.

Ist die Kellerdecke gedämmt?

Neben dem Dach wird häufig die unterste Ebene des beheizten Bereichs des Gebäudes – meist die Kellerdecke – bei der Dämmung vergessen. Werden die Kellerräume nicht als Wohnräume genutzt und sind deshalb unbeheizt, sollte die Decke auf jeden Fall zehn bis 14 Zentimeter dick gedämmt sein. Die Kosten sind überschaubar. Den meist unkomplizierten Einbau können Sie je nach Gegebenheiten und Dämmstoffmaterial mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst machen.

Mit der Dämmung der Kellerdecke erfüllen Sie anteilig die Vorgaben des EWärmeG. Das Gesetz fordert bei der Kellerdecke einen U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin, was typischerweise rund 14 Zentimeter Dämmung entspricht.

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